[Werbung] Buchrezension "Speichern und strafen - die Gesellschaft im Datengefängnis" von Adrian Lobe

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Das Buch "Speichern und strafen - die Gesellschaft im Datengefängnis" von Adrian Lobe habe ich mir kostenfrei bei der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung bestellt, ich habe für 23 bestellte Artikel nur 15 € Versandkosten (Bereitstellungspauschale) bezahlt.

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Produktdaten

Produkttyp: Softcover Buch
Erscheinungszeit: 2019
Verlag C.H. Beck oHG, München
Printed in Germany
Inhalt: 227 Seiten
 

Praxis-Test 

Das Buch ist in zwölf Abschnitte gegliedert. Im ersten Abschnitt geht der Autor Adrian Lobe auf die Datenerhebung und Speicherung durch internationale Techkonzerne wie Google mit seinem Dienst Maps ein. 

Black Lists, die unbescholtene Bürger an der Ausreise am Flughafen hindern können, werden im zweiten Abschnitt thematisiert. Es wird auch auf das umstrittene Scoring eingegangen, womit beispielsweise die Schufa Wahrscheinlichkeiten aufgrund des Wohnortes, Geschlechtes und Alters einer Person berechnet, ob Kredite zurückgezahlt werden können oder nicht.

Um den Code als Gesetz geht es als Nächstes. Viele Aktivitäten im Internet sind noch Grauzonen oder werden von Programmierern bestimmt ob sie als gut oder böse gewertet werden.

Rückseite

Die Google Suchchronik wird weiterhin behandelt. Teilweise hat diese Chronik schon zu Verurteilungen vor Gericht geführt, weil Menschen über Google schon Vorbereitung für Straftaten getätigt haben.

Als weiterer Punkt werden DNA/Gendatenbanken im Internet erläutert. Mir ist dieses Thema aus Europa nicht so stark bekannt, aber in den USA scheinen diese Verwandtschaftsdatenbanken recht beliebt zu sein.

Um die Datensammlung bei Gesichtserkennung geht es als Nächstes. Auch diese Techniken sind fehleranfällig, da sie bei Menschen aus anderen Regionen der Erde, zum Beispiel bei sehr schmalen Augen oder kräftiger Hautpigmentierung oft nicht funktionieren.

Smarte Gadgets und deren Datenerfassung werden zudem erklärt. Smartwatches und Smartphones sammeln Bewegungsprofile über die Nutzer*innen und auch ob diese Treppen steigen und das mit genauen Zeitstempeln. Die gesammelten Daten wurden schon bei der Aufklärung von Verbrechen eingesetzt.

Der Autor denkt, dass in naher Zukunft zum Beispiel Amazon Echo für uns wählen gehen kann. Er empfindet Alexa, Cortana und Siri als freundlichste Kerkermeister, die es jemals gab. Auch interessant fand ich das Ziel vom Ex-Google Chef Eric Schmidt. Er will, dass Google bevor der Nutzer eine Eingabe in das Suchfeld macht, weiß was der Mensch suchen will und die Frage vorher beantwortet - weil er weiß wie der User tickt und was ihn interessiert. Das setzt ständige Datenerfassung und deren Verarbeitung voraus.


Fazit

Das Buch hat mir gezeigt, wie viele Daten Techkonzerne über uns sammeln, auch zum Beispiel bei ausgeschaltetem Standorttracking. Auf jeden Fall habe ich durch die Lektüre etwas dazugelernt und kann es Leuten empfehlen, die sich gern aktuell über Datenmacht internationaler Techkonzerne informieren wollen.


Viele Grüße
Nancy

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