[Werbung] Buchrezension "Schwacher Staat im Netz" von Martin Schallbruch

  Der Beitrag enthält Werbung durch Markennennung.

Das Buch "Schwacher Staat im Netz - wie die Digitalisierung den Staat in Frage stellt" von Martin Schallbruch habe ich mir kostenfrei bei der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung bestellt, ich habe für 23 bestellte Artikel nur 15 € Versandkosten (Bereitstellungspauschale) bezahlt. Durch mein Bloggerhobby bin ich an Digitalisierungsthemen stark interessiert. Martin Schallbruch hat Informatik und Jura studiert und jahrelang für die Bundesregierung als Experte für Cybersecurity gearbeitet.

Produktdaten

Produkttyp: Softcover Buch
Erscheinungszeit: 2018
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Printed in Germany
Inhalt: 271 Seiten

Praxis-Test 

Das Buch ist in acht Kapitel gegliedert, die ich kurz vorstellen möchte. Im ersten Teil beschreibt der Autor die Bewertung der deutschen Netzpolitik durch deutsche Politiker. Im zweiten Kapitel wird dann auf den Kampf um das Urheberrecht, Netzsperren und Zensursula, Bundestrojaner und Lernkurven eingegangen.

Kapitel 3 behandelt die verschwommene Verantwortung zum Beispiel für Router, die jeder heute zu Hause hat und damit verbundene Geräte wie Babyphones, Smart Home Produkte, Drucker, Computer, Laptops, Tablets, Smartphones etc. Wer ist dafür verantwortlich, wenn die Geräte gehackt werden und Schäden entstehen?. Es wird auf automatisierte Entscheidungen und Datenschutz eingegangen, was für mich als Bloggerin auch sehr wichtig ist. Das vierte Kapitel thematisiert die Konkurrenz für den Staat im Netz durch digitale Plattformen (Apple, Facebook, Google, PayPal,...), die Kryptodebatte und dass die digitalen Infrastrukturen in privater Hand sind und der Staat im Netz keine Kontrolle hat.

Im nächsten Kapitel werden die hilflosen Bürokraten im digitalen Raum beleuchtet. Dabei spielen das Zusammentreffen von Datenflut auf Datensilos, die trostlose digitale Verwaltung, die unüberschaubare IT des Staates, unauflösbare Abhängigkeiten und das ausufernde Technikrecht eine Rolle.

Das sechste Kapitel behandelt den Staat im Netz mit düftiger Duchschlagskraft. Im digitalen Alltag findet ein Kontrollverlust statt und es gibt eine galoppierende Verantwortungsdiffusion. Digitale Vollzugsdefizite werden untersucht sowie der fehlende digitale Versorgungsauftrag. Zudem wird Digitalpolitik beschrieben.

Im siebten Kapitel behandelt, wie man digitale Handlungsfähigkeit erbringen kann. Welche Ziele sich der Staat setzen sollte, dass beim Recht Grundsätze statt Klein-Klein festgelegt werden müssen und zum Vollzug müssen digitale Räume besetzt werden. Es müssen zur Daseinsvorsorge digitale Gemeinschaftsgüter definiert werden. Zudem muss die Staatsorganisation eine digitale Gesamtarchitektur ermöglichen. Zudem macht Martin Schallbruch konkrete Handlungspunkte für eine neue Digitalpolitik für Deutschland fest.

Das letzte Kapitel ist das Nachwort, dass die sehr schlechte digitale Ausbildung der deutschen Beamten während ihrer Ausbildung zum Beispiel beim Bachelor Polizeivollzugsdienst beschreibt. Es ist klar, dass die zukünftigen Beamten so Digitaldinosaurier bleiben. Und der Staat bezahlt diese völlig unzureichende Informatikbildung auch noch.

Fazit

Das Buch finde ich sehr interessant, da es nur wenige Bücher über den Staat im Netz gibt. Ich habe auf fast jeder Seite des Buches etwas gelernt und kann hier eine eindeutige Leseempfehlung aussprechen.

Liebe Grüße 
Nancy :)